Infobroschüre zu Darmkrebs

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Der Darm des Menschen wird in Dünndarm, Dickdarm und Analbereich unterteilt. Der Dünndarm ist etwa fünf Meter lang, liegt in vielen Schlingen im Bauch, verdaut die Nahrung und nimmt alles Lebensnotwendige im Körper auf. Hier entsteht äußerst selten Krebs.
Der Dickdarm (Kolon) ist etwa 120 bis 150 cm lang. Er hat im Wesentlichen die Funktion, dem Darminhalt Wasser zu entziehen und damit den Stuhl einzudicken. Die Innenwand des Darms ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, auf der sich der Stuhl - von den Darmmuskeln vorangetrieben - zum After bewegt. Über diesen wird der Stuhl schließlich ausgeschieden.
Erkrankungen des Dickdarms
Es gibt chronisch entzündliche Erkrankungen des Dickdarms wie z. B. Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, die Symptome wie Bauchschmerzen und Durchfall verursachen. Sie sind mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs verbunden. Divertikelbildung und chronische Verstopfung sind nicht mit der Krebsentstehung in Verbindung zu bringen.
Vorstufen von Darmkrebs
Über 90 % aller Darmkrebserkrankungen entstehen durch Entartung dieser Polypen. Die wirksamste Vermeidung von Darmkrebs ist daher die Entfernung von Darmpolypen bei einer Darmspiegelung (Koloskopie).
Darmpolypen entstehen in Folge von fehlgeleiteten Regulationsmechanismen, die überschießende Zellteilung in der Darmschleimhaut verursachen. Ihre Entstehung wird auch durch familiäre Veranlagung begünstigt. Schadstoffe in der Nahrung führen zur Störung der genetischen Zellinformation (Mutationen) und können eine krankhafte Zellvermehrung verursachen. Weitere genetische Störungen sind verantwortlich für die maligne Entartung dieser Polypen. Daher spielt der Zeitfaktor eine große Rolle bei derEntstehung von Dickdarmkrebs.
Mögliche Risikofaktoren sind:
Im Frühstadium der Erkrankung gibt es keine spezifischen Symptome. Folgende Warnsignale können auf Dickdarmkrebs hinweisen:
Verändertes Stuhlaussehen: Blut am oder im Stuhl und auch schwarzen Stuhl
Veränderte Stuhlgewohnheiten: Anhaltender Durchfall, plötzlich aufgetretene Verstopfung oder Wechsel von Durchfall mit Verstopfung
Krampfartige Bauchschmerzen, die über 1 Woche andauern
Blässe und Blutarmut können darauf hinweisen, dass im Darm über längere Zeit ein Blutverlust besteht
Bei der Therapieplanung steht die vollständige Entfernung des Tumors durch Operation im Vordergrund.
Neben der Operation stehen noch zusätzliche medikamentöse Therapieformen wie die Chemotherapie und neue Therapieformen zielgerichtete Therapien, Immuntherapien mit monoklonalen Antikörpern zur Verfügung. Ihr Einsatz erfolgt in Abhängigkeit zum Stadium und den molekularen Charakteristika des Tumors und der klinischen Situation der Erkrankung.
Gerade in den letzten Jahren haben diese Therapieformen die Prognose der Erkrankung wesentlich verbessert und einen Beitrag zur Heilung geleistet.
Künstlicher Darmausgang: Stoma
Ein künstlicher Darmausgang (Stoma) wird im Zuge der Operation durch das Einnähen eines Darmanteiles in die Bauchdecke geschaffen. Dadurch kann der Stuhl in ein auf die Haut geklebtes Säckchen abfließen. Dieser Ausgang kann entweder vorübergehend oder permanent angelegt werden – abhängig von der Lokalisation und Situation der Krebserkrankung im Darm.
Die Anlage eines künstlichen Darmausganges ist heute nur mehr selten erforderlich. Bei sachkundigem Umgang kann damit jedoch ein weitgehend normales Leben geführt werden.
Grundsätzlich gibt es bei Darmkrebs folgende Nachsorge-Richtlinien:
Einmal jährlich Koloskopie, halbjährliche Ultraschall-Untersuchungen der Leber sowie anfangs vierteljährliche Labor- und Blutuntersuchungen. Den genauen Zeitpunkt der Kontrolluntersuchungen bestimmt der Arzt aufgrund des individuellen Krankheitsbildes.
Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Stark blähende und stopfende Speisen sind zu vermeiden. Es ist empfehlenswert, anfangs genaue Beobachtungen und Aufzeichnungen vorzunehmen, damit man selbst auch objektiv nachvollziehen kann, welche Speisen man schlecht verträgt.